Historische Persönlichkeiten

Eggenstein-Leopoldshafen kann mit seinen beiden Ortsteilen auf etliche verdiente Bürgerinnen und Bürger zurückblicken. Auf dieser Seite informieren wir über einige.

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Kranich, Katrin

Gemeindearchiv

Unterzeichnung des Fusionsvertrages durch die Bürgermeister Emil Knobloch von Eggenstein und Hermann Uebelhör von Leopoldshafen am 17. Mai 1974 in der Aula der Eggensteiner Hauptschule. Damit trat die Gemeindefusion zum 01. Dezember 1974 in Kraft. zoom
Unterzeichnung des Fusionsvertrages durch die Bürgermeister Emil Knobloch von Eggenstein und Hermann Uebelhör von Leopoldshafen am 17. Mai 1974 in der Aula der Eggensteiner Hauptschule. Damit trat die Gemeindefusion zum 01. Dezember 1974 in Kraft.
 

Wolfgang Knobloch

Unserem langjährigen Museumsleiter Wolfgang Knobloch wurde 2017 für sein herausragendes Engagement in der Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe eine Ehrennadel verliehen.

Wolfgang Knobloch ist als Kind unserer Gemeinde seit Jahrzehnten sehr umtriebig, wirkt vielfältig und nachhaltig. Im Rahmen der 1250-Jahrfeier zur Erstnennung Eggenstein hat er nicht nur Konzeption und Einrichtung des Heimathauses am Ankerberg erarbeitet und selbst beim Umbau Hand angelegt, sondern ist auch Co-Autor der neuen Teilortschronik und Autor der wöchentlichen Amtsblattartikel während des Jubiläumsjahrs. 

Neben der 2015 erschienenen Ortschronik stammen auch z.T. umfangreiche Begleittexte zu den jährlichen Sonderausstellungen aus seiner Feder. Seine Sammeltätigkeit läuft kontinuierlich weiter: In den letzten Jahren konnten einige bedeutende Nachlässe gesichert werden. Wolfgang Knobloch ist bis heute jede Woche unterwegs für die laufenden Arbeiten in den beiden Museen unserer Gemeinde. Während des Jubiläums pendelte er täglich, manchmal auch zweimal am Tag zwischen seinem Wohnort Waldbronn-Etzenrot und Eggenstein-Leopoldshafen. Als Vorsitzender der Jubiläums-Projektgruppe Ortsgeschichte hatte er maßgeblichen Anteil bei verschiedenen Veranstaltungen wie Ausstellungen, ortsgeschichtlichen Exkursionen und dem Historischen Festumzug. Er stand jederzeit trotz seiner umfangreichen Aktivitäten allen als Experte für Ortsgeschichte beratend zur Verfügung, so auch Klaus Stadler beim „Drehbuch“ der musikalischen Zeitreise beim Festabend zum Auftakt des Jubiläums. 

Sein außergewöhnliches über Jahrzehnte hinweg andauerndes hohes Engagement wurde bereits mehrfach gewürdigt. 1984 erhielt er die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg und 2010 den Schröcker Leopold, den auch Bundespräsident Roman Herzog bekommen hat. 2016 wurden Wolfgang Knobloch und Mario Schönleber mit Gemahlinnen zum Sommerfest des Bundespräsidenten nach Berlin eingeladen. Nach dem Wehrdienst machte der gelernte Feinmechaniker Wolfgang Knobloch eine Ausbildung zum Archäologischen Restaurator am Forschungsinstitut für Ur- und Frühgeschichte, dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz. Er machte damit seine Leidenschaft zum Beruf. Anschließend war er zwei Jahre beim Staatlichen Amt für Denkmalpflege tätig und seit 1972 bis zur Pensionierung im Badischen Landesmuseum Karlsruhe. Dort war er zuletzt ab 1983 Leiter der Restaurierungswerkstätten. Als ausgewiesener Experte engagierte er sich beim 1982 eröffneten Heimatmuseum in Leopoldshafen und brachte einen Großteil seiner eigenen Sammlung ein. Seit über drei Jahrzehnten ist er ehrenamtlicher Museumsleiter und begeistert bei seinen Führungen mit seinen humorvollen Anekdoten. Über Anfragen von Kindergärten und Schulen freut er sich besonders, denn die Förderung des Geschichtsbewusstseins bei Kindern und Jugendlichen sind ihm ein Anliegen. So wirkt er auch gerne bei den Vorbereitungen zu den jährlichen Volkstrauertagen mit, bei denen Jugendliche eingebunden sind. Durch jährliche Sonderausstellungen zu unterschiedlichen, auch überregionalen Themen konnten immer wieder neue Besuchergruppen fürs Museum gewonnen werden. Die gemeinsam ab 1989 mit Ehefrau Otti Knobloch organisierten Vortragsveranstaltungen etwa zu den neuen Bundesländern mit von dort stammenden Referenten runden bis heute das Programm des Heimatmuseums ab. 

Mit der Verleihung eines Förderpreises durch den Arbeitskreis „Heimatpflege Nordbaden“ im Rahmen des Wettbewerbs „Vorbildliches Heimatmuseum“ im Regierungsbezirk Karlsruhe im September 1990 wurde das Museum in seiner besonderen Art gewürdigt. 

Aufgrund seiner exzellenten Fachkenntnis ist Wolfgang Knobloch ein gefragter Experte bei anderen Museen der Region, so haben es sich zwei Vertreter aus Durmersheim nicht nehmen lassen, bei der Feierstunde dabei zu sein. 

Wolfgang Knobloch ist ein Glücksfall und großer Gewinn für Eggenstein-Leopoldshafen.

Wolfgang Knobloch bei einer Planungssitzung zum Jubiläum "1250 Jahre Eggenstein".zoom
Wolfgang Knobloch bei einer Planungssitzung zum Jubiläum "1250 Jahre Eggenstein".
 

Bürgermeister - soweit bekannt

I. Eggenstein

1412           Hermann Steinbach
1535           Hanns Rött
1563           Wendel Bulach(er), Schultheiß
1584           Veltin Knoblauch
1699-1718 Hans Jakob Hecht (lt. OSB 37 Jahre Schultheiß, also bereits ab 1681)
OSB steht für Ortssippenbuch
1725-1735 Hans Michel Hecht (Sohn von Hans Jakob Hecht)
1742-1751 Georg Jakob Schmied
1752           Georg Jakob Schnürer
1765           Georg Adam Schnürer
1773           Hans Hermann Neck (lt. OSB Schultheiß 1780-1784)
1775           Friedrich Jakob Hecht
1780           Valentin Neck
1785           Adam Stern
1791-1816 Georg Adam Schnürer (seit 1803 Vogt)
1816-1821 Christoph Friedrich Neck
1821-1832 Georg Adam Dürr
1833-1839 Georg Adam Nagel (erster gewählter Bürgermeister)
1839-1869 Karl Neck
1869-1879 Max Neck
1879-1900 Ludwig Neck
1900-1921 Ludwig Neck VI. (MdL, Sohn des vorigen)
1921-1930 Wilhelm Stern
1930-1945 Ludwig Endle IV.
1945           Karl Wolf
1945-1946 Julius Gretschmann
1946-1948 Karl Theodor Stutz
1948-1954 Ludwig Schnürer
1954-1962 Wilhelm Herrmann
1962-1974 Emil Knobloch

Gemeindefusion zum 01. Dezember 1974 

II. Schröck/Leopoldshafen

1563          Wendel Eberhard, Schultheiß
1825          Johann Adam Hauff?
1832-1838 Wilhelm Schmidt
(erster gewählter Bürgermeister, Urgroßvater von Stephan Karl Vomberg)
1838-1842 Jakob Friedrich Ulrizi (u.a. Gastwirt Englischer Hof)
1842-1851 Samuel Schärr
1851-1870 Johann Wilhelm Ratzel I./jung
1870-1877 Friedrich Nagel
1877-1881 Friedrich Ueberle
1881-1887 Friedrich Nagel
1887-1892 Friedrich Ueberle
1892-1909 Ludwig Westenfelder
1909-1918  Karl Christian Ueberle
1918-1930 Friedrich Schreiber II.
1930-1945 Robert Wilhelm Hauf
1945           Rudolf Fetzner
1945/1946 Emil Wilhelm Bolz
1946-1965 Gustav Hellriegel
1965-1974 Hermann Uebelhör 

Gemeindefusion zum 01. Dezember 1974

III. Eggenstein-Leopoldshafen
1975-1983 Hermann Uebelhör
1983-1999 Manfred Will
seit 1999   Bernd Stober

Ludwig Baumann * 26.06.1866 † 28.10.1944

Ludwig Baumann wurde im Januar 1927 auf Anregung des Gesangvereins Frohsinn, dessen Ehrendirigent er war, vom Gemeinderat zum ersten Ehrenbürger der Gemeinde Eggenstein ernannt. 

Er wurde am 26. Juni 1866 in Eggenstein geboren, studierte Lehramt und Musik und unterrichtete an den Konservatorien in Karlsruhe und Heidelberg. 1907 wurde der Komponist von Chören- und Orchesterwerken als Hoforganist nach Karlsruhe berufen. Ludwig Baumann verstarb am 28. Oktober 1944.

Am 17.12.1964 beschloss der Eggensteiner Gemeinderat die Seitenstraße der Bachstraße nach dem Ehrenbürger Ludwig Baumann zu benennen.

Ludwig Baumann, Quelle: Deutsche Tonkünstler und Musiker in Wort und Bild. Friedrich Jansa. Leipzig, 1911zoom

Infos zu Ludwig Baumann finden sich auf der Seite von Siegfried Gmeiner www.schwaebische-orgelromantik.de.

 

Dr. Joseph Esser * 06.09.1869 † 10.05.1933

Dr. Esser wurde am 6. September 1869 in Boppard am Rhein geboren. Er studierte in Bonn Medizin und kam 1897 mit seiner Frau Elvira eigentlich nur vorübergehend nach Eggenstein, blieb aber zeitlebens „Feld-, Wald- und Wiesendoktor“. Er erfreute sich weit über das Dorf hinaus großer Beliebtheit. Er war einer der ersten in der Hardt, der ein Automobil fuhr. Mit 63 Jahren starb Dr. Esser unerwartet am 10. Mai 1933.

Sein ursprünglich im Stile eines griechischen Tempels gehaltene Grabmal wurde wegen Baufälligkeit 2008 durch eine Gedenktafel ersetzt, die am 10. Mai 2008 offziell eingeweiht wurde.
Mehr zu Dr. Esser steht in der Chronik „1250Jahre Eggenstein“ auf Seite 74 f.

Dr.-Esser-Brunnen Ehrenmal 10.05.2008, Foto Ralf Schreckzoom

Dr. Esser Brunnen reaktiviert

Gegenüber dem Heimathaus steht am Ankerberg ein Brunnen aus Terrazzo, allgemein Dr.-Esser-Brunnen genannt. Dort wurde er 1988 aufgestellt, nachdem er etliche Jahre im Bauhof gelagert wurde. Den Brunnen hat 1928 Karl Hötzel bei der Leistungsschau der örtlichen Betriebe im Krone-Saal ausgestellt. Der damalige Dorfarzt Dr. Esser hat diesen gekauft und der Gemeinde Eggenstein geschenkt.

Der Brunnen wurde beim früheren Rathaus (Kirchplatz) aufgestellt und am 8. Juli 1928 – also 90 Jahre vor seiner Reaktivierung in 2018 - offiziell eingeweiht. Zusammen mit der Einweihung wurde Dr. Joseph Esser die Ehrenbürgerwürde verliehen in Anerkennung seiner langjährigen und verdienstvollen Tätigkeit als praktischer Arzt.

Am 8. Juli 2018 feiern wir 400 Jahre Heimathaus und -auf den Tag- genau 90 Jahre Brunnen-Einweihung. Zu diesem Anlass wird der Brunnen derzeit unter Leitung des Bau- und Liegenschaftsamts von einer Fachfirma restauriert. Der Brunnen soll auch wieder reaktiviert werden, das heißt die Wassertechnik wird wieder eingebaut. Die Gesamtkosten sind auf ca. 23.000 € veranschlagt. Die Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe hat eine finanzielle Unterstützung zugesagt.

Bürgermeister Wilhelm Stern (Mitte) 1928 vor dem neuen Esser-Brunnen. zoom
Bürgermeister Wilhelm Stern (Mitte) 1928 vor dem neuen Esser-Brunnen.
Dr.-Esser-Brunnen Ehrenbürger 1928zoom
Dr.-Esser-Brunnen: Ansicht des 1964 abgerissenen alten Rathauses mit Wachthäuschen und Esser-Brunnen, gemalt von F. Gräupnerzoom
Dr.-Esser-Brunnen: Ansicht des 1964 abgerissenen alten Rathauses mit Wachthäuschen und Esser-Brunnen, gemalt von F. Gräupner
1988 wurde der Brunnen am Ankerberg aufgestellt, nachdem er wegen des Abrisses des Rathauses abgebaut werden musste und im Bauhof gelagert wurde.zoom
1988 wurde der Brunnen am Ankerberg aufgestellt, nachdem er wegen des Abrisses des Rathauses abgebaut werden musste und im Bauhof gelagert wurde.
Dr.-Esser-Brunnen 2014, Foto Ralf Schreck
 

Stephan Karl Vomberg * 03.11.1877 † 03.05.1947

Stephan Karl Vomberg wurde am 24. Juni 1922 aufgrund seiner Verdienste auf dem Gebiet der Wohlfahrtspflege für seine Heimatgemeinde zum Ehrenbürger der Gemeinde Leopoldshafen ernannt.

Das soziale und gesellschaftliche Engagement des Fabrikanten galt nach den katastrophalen Auswirkungen des Ersten Weltkrieges und nach dem Niedergang der Hafenwirtschaft der bescheiden lebenden ländlichen Bevölkerung, die er großzügig finanziell unterstützte.

Seine Förderung schloss auch die kulturellen Engagements in der Gemeinde ein.
Zur Jahrhundertfeier der Namensgebung Leopoldshafen 1933 wurde von ihm das Buch „Leopoldshafen am Rhein – Heimatbuch in Wort und Bild“ verfasst, herausgegeben und finanziert. Stephan Karl Vomberg hat sich um die Gemeinde Leopoldshafen verdient gemacht.

Berufsbedingt verlagerte sich der Lebensmittelpunkt der Familie Vomberg 1928 nach Stuttgart, wo Stephan Karl Vomberg auch verstorben ist. Dennoch hat er seine Heimatgemeinde weiterhin unterstützt und des öfteren besucht. Er hat 1905 geheiratet und hatte eine Tochter.

Stephan Karl Vomberg, Fabrikant, 1877 - 1947zoom
 
Wappen der Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen

Gemeindeverwaltung Eggenstein-Leopoldshafen
Friedrichstraße 32 • 76344 Eggenstein-Leopoldshafen
Tel: 0721 97886-0 • Fax: 0721 97886-23 • E-Mail: info@egg-leo.de

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